4 Tipps, wenn der Heizkörper nicht warm wird

Letztes Update: 19.04.24

 

Wenn Ihr alter oder neuer Heizkörper im Haus nicht richtig warm wird, kann das mehrere Ursachen haben. Bevor wir den häufigsten Ursachen für eine kalte Heizung auf den Grund gehen und Ihnen Tipps geben, wie Sie das Problem beheben können, möchten wir Ihnen kurz die wichtigsten Grundkenntnisse zur Funktionsweise von Heizkörpern mit auf den Weg geben. Mit diesem Wissen können Sie auch zukünftige Probleme besser identifizieren und beheben.

 

Funktionsweise von Heizkörpern

Heizkörper erzeugen Wärme auf zwei unterschiedliche Arten:

Strahlungswärme und Konvektionswärme. Mit Strahlungswärme ist die Wärmestrahlung gemeint, die direkt vom Heizkörper ausgeht und von ihm abgestrahlt wird. Konvektionswärme hingegen ist die warme Luft, die nach oben abgegeben wird und sich im Raum verteilt.

Für die Erzeugung von Wärme wird heißes Wasser benötigt, das im externen Heizkessel erwärmt und durch den Heizkörper geleitet wird. Damit dies gelingt, muss es zwei Anschlüsse an Heizkörper und auch Heizkessel geben: Den Vorlauf und den Rücklauf. Die Vorlauftemperatur ist die Starttemperatur des heißen Wassers, bevor es in den Heizkreislauf geleitet wird. Bei klassischen Heizkörpern ist die Vorlauftemperatur deutlich höher als beispielsweise bei Fußbodenheizungen. Das heiße Wasser wird durch den Heizkörper geleitet, durch die große Oberfläche gibt er Wärme an den Raum ab und das Wasser fließt mit einer geringeren Temperatur zurück (Rücklauftemperatur). Es ist dabei durchaus normal, dass der Heizkörper im oberen und im Bereich des Zulaufs wärmer ist, als im hinteren und im Ablauf-Bereich.

 

Symptome bei Problemen im Heizsystem

Im Folgenden haben wir einige der gängigsten Symptome in Heizsystemen zusammengetragen, die bei kalten Heizkörpern auftreten. Damit Sie keine kalten Füße bekommen, verraten wir Ihnen natürlich auch die passenden Tricks, wie Sie das Problem beheben können.

1. Der letzte Heizkörper im Heizkreislauf wird nicht warm

Wenn der letzte Heizkörper des Kreislaufs nicht richtig oder überhaupt nicht warm wird, gibt es einen Fehler im Heizsystem. Liegt der Fehler am Heizkessel bzw. der Heizung selbst, bleibt nicht viel, außer sie überprüfen zu lassen. Werden die Heizkörper kontinuierlich kälter, kann es auf eine zu geringe Vorlauftemperatur hinweisen. Häufig liegt das Problem auch an einem zu geringen Wasserdruck, was zu einem zu geringen Druck im Heizkörper führt.

2. Ein Heizkörper wird nur oben warm

Wenn ein Heizkörper nur im oberen Bereich warm wird und unten komplett kalt bleibt, liegt auf jeden Fall ein Problem vor und das Heizsystem sollte überprüft werden. Normal ist jedoch, dass er im oberen Bereich etwas wärmer ist als im unteren Bereich, denn zwischen Vorlauf und Rücklauf ergibt sich immer ein Temperaturunterschied. Die Differenz resultiert daraus, dass ein Teil der Wärme an die Raumluft abgegeben wird. Komplett kalt sollte er im unteren und hinteren Bereich aber dennoch nicht bleiben.

3. Ein neu gekaufter Heizkörper wird nicht warm

Auch der neuste und beste Heizkörper bringt natürlich nichts, wenn er nicht warm wird. Wichtig ist, vor der Inbetriebnahme genau zu prüfen, ob alle Anschlüsse komplett dicht sind. Anschließend muss er komplett entlüftet werden, um reibungslos zu funktionieren. Wird er dann immer noch nicht warm, liegt gegebenenfalls ein anderes Problem vor, das behoben werden muss.

 

Ursachenforschung: Warum wird der Heizkörper nicht warm?

Wenn ein Problem mit der Heizung oder dem Heizkörper auftritt, kann dies mehrere Ursachen haben. Die häufigsten fünf Ursachen für Probleme mit dem Heizkörper haben wir im Folgenden für Sie kurz zusammengefasst.

1. Luft im Heizkörper

Luft im Heizkreislauf ist eine der häufigsten Ursachen dafür, dass der Heizkörper nicht richtig warm wird. Angestaute Luft führt dazu, dass der Wasserkreislauf unterbrochen wird. Dies funktioniert aber nur, wenn keine Luft im Inneren vorhanden ist. Selbst wenn nur wenig Luft im Heizkörper ist, arbeitet er deutlich ineffizienter, als ein vollständig entlüfteter Heizkörper. Sobald gluckernde Geräusche auftreten, sollten Sie prüfen, ob der Heizkörper entlüftet werden muss.

2. Klemmendes Thermostat

Wenn das Thermostatventil klemmt, öffnet es sich auch beim Drehen des Thermostats nicht. Da über das Thermostat die Menge an zugeführter Energie in Form von heißem Wasser geregelt wird, führt ein klemmendes Thermostat dazu, dass er nicht ordnungsgemäß funktioniert.

Darüber hinaus kann auch der Stift im Inneren des Thermostats defekt sein, so dass es sich nicht vollständig schließen lässt. Dies würde dann dazu führen, dass der Heizkörper zu heiß ist und nicht vollständig ausgeschaltet wird, auch wenn die Wunschtemperatur erreicht ist.

Im Thermostat dehnt sich eine Flüssigkeit aus oder zieht sich zusammen und öffnet bzw. schließt dadurch das Ventil. So wird die Leistung des Heizkörpers reguliert. Dies alles funktioniert aber nur, wenn sich der Stift im Heizkörperventil ungehindert nach außen bewegen kann, wenn sich die Flüssigkeit zusammenzieht. Klemmt es, öffnet sich das Ventil nicht und in der Folge bleibt der Heizkörper kalt.

3. Rücklaufregelung nicht eingestellt

An modernen Heizkörpern ist eine Rücklaufverschraubung verbaut. Diese regelt den Durchfluss des Heizungswassers. Wenn jeder Heizkörper über eine solche Verschraubung verfügt, kann auch entsprechend jeder Heizkörper einzeln eingestellt und reguliert werden. Wenn ein einzelner Heizkörper nicht richtig warm wird, kann es daran liegen, dass der Druck des Heizungswassers im entsprechenden Heizkörper zu gering ist und erhöht werden muss.

4. Defekt in der Umwälzpumpe

Ist die Umwälzpumpe defekt, kann der Heizkreislauf nicht ordnungsgemäß geregelt werden. Ausgehend von der Heizungsanlage, wo das Wasser erwärmt wird, wird es zu den Heizkörpern geleitet und fließt nach dem Abkühlen wieder zurück zur Heizungsanlage, wo es dann erneut erwärmt wird.

Damit dieser Kreislauf ordnungsgemäß funktioniert, kommt in der Heizungsanlage eine Umwälzpumpe zum Einsatz. Ist diese defekt, kann der Heizkreislauf nicht funktionieren und die Heizkörper bleiben kalt.

5. Zu wenig Wasser und dadurch Wasserdruck zu gering

Damit der Heizkreislauf reibungslos funktioniert, muss bei den meisten Anlagen ein bestimmter Wasserdruck vorhanden sein. Wenn beispielsweise die Heizkörper in der oberen Etage nicht richtig warm werden, kann dies ein Indiz dafür sein, dass der Wasserdruck im Heizkreislauf nicht ausreicht und Wasser nachgefüllt werden muss.

 

4 Tipps, wie sich Probleme mit einem kalten Heizkörper beheben lassen

Wenn bei Ihnen einer oder mehrere Heizkörper nicht warm werden, gibt es einige Dinge, die man selbst überprüfen kann, um das Problem zu beheben. Erst wenn dies nicht ausreicht, Sie sich unsicher sind oder nicht selbst an der Heizung Hand anlegen wollen, sollten Sie einen Heizungsfachmann beauftragen. Die wichtigsten Tipps, um die gängigsten Probleme zu beheben, haben wir im Folgenden für Sie kurz zusammengefasst.

 

Tipp 1: Wasserdruck erhöhen

Man geht bei einem Heizkörper von einem Druck von 0,1 Bar je Höhenmeter Unterschied zwischen Heizkessel und Heizkörper aus. Wenn ein Heizkörper also drei Meter über dem Heizkessel liegt, sollte der Druck bei 0,3 Bar liegen. Ist der Druck zu niedrig, kann das heiße Wasser nicht ordnungsgemäß in den Heizkörper gepumpt werden. Wenn der Heizkreislauf am Hauswasser-Anschluss angeschlossen und mit einem separaten Hahn versehen ist, kann das Wasser einfach darüber eingelassen werden, bis der gewünschte Druck erreicht ist.

Es kann auch sein, dass die Umwälzpumpe im Haus überdimensioniert ist und dadurch nicht nur unnötig viel Energie verbraucht, sondern auch ein Fließgeräusch verursacht, was störend sein kann. Die Umwälzpumpe können Sie allerdings nicht selbst tauschen. Hierfür muss ein Heizungsfachmann beauftragt werden.

Tipp 2: Heizkörper entlüften

Häufig sind Heizkörper nicht richtig entlüftet oder einzelne Ventile sind etwas undicht, so dass im Laufe der Zeit Luft in den Kreislauf gelangt. Die meisten modernen Heizkörper haben Ventile, über die sie sich selbst entlüften. Es gibt aber auch nach wie vor viele Heizkörper, die manuell entlüftet werden müssen. Um dies zu tun, benötigen Sie lediglich einen Entlüftungsschlüssel, der an das Ventil des Heizkörpers passt.

Idealerweise schaltet man vor dem Entlüften die komplette Heizungsanlage bzw. zumindest die Umwälzpumpe aus, denn dadurch sammeln sich die Luftbläschen im Heizkörper. Etwa eine Stunde nach dem Ausschalten können Sie dann mit dem Schlüssel das Ventil vorsichtig öffnen und ein Gefäß sowie einen Lappen bereithalten, um austretendes Wasser auffangen zu können. So lange es noch zischt und Luft mit raus kommt, lassen Sie das Ventil geöffnet (90° Drehung reicht in der Regel aus) und schließen es, wenn nur noch Wasser austritt.

Achtung: Die Austretende Luft und auch das austretende Wasser können sehr heiß sein!

 

Tipp 3: Thermostatventil lösen

Klemmt das Thermostatventil, bleibt der Heizkörper kalt. Dies ist häufig auch nach der Sommersaison der Fall, wenn der Heizkörper über einen langen Zeitraum hinweg nicht genutzt wurde.

Um es zu lösen, sollten Sie den Thermostatkopf zunächst vollständig aufdrehen und die Überwurfmutter lösen. Danach können Sie das Thermostat einfach abnehmen. Hinter dem Thermostat verbirgt sich am Heizkörper ein kleiner Stift, der beweglich ist. Er sollte mit festen Druck auch mit dem Daumen bewegt und ins Innere gedrückt werden können. Lässt man los, geht er durch innenliegende Federn wieder in seine Ursprungsposition zurück. Klemmt er und kommt nicht selbst wieder heraus, hilft es häufig, den Stift mit einer Zange leicht zu bewegen oder mit Gefühl an ihm zu rütteln. Löst er sich nicht, können Silikon oder WD-40-Spray helfen. Nach dem Lösen und Schmieren sollte er sich zuverlässig eindrücken lassen und wieder von selbst zurückspringen.

Bleibt der Stift fest und lässt sich nicht lösen, muss das Thermostatventil getauscht werden. Dies ist allerdings nicht so einfach und sollte durch einen Fachmann vorgenommen werden.

            

Tipp 4: Fachmann beauftragen

Wenn Sie sich unsicher sind oder die Ursache für eine Funktionsstörung an der Heizung nicht herausfinden können, sollten Sie nicht zögern, einen Fachmann zu beauftragen. Dies gilt insbesondere bei gravierenden Schäden wie einem tropfenden Heizkörper. Wir empfehlen allerdings, auch bei scheinbar geringfügigen Störungen einen Fachmann zu beauftragen, denn nicht selten können schwerwiegendere Probleme die Ursache sein.

Zwar können die oben genannten Tipps helfen, den Heizkörper wieder funktionstüchtig zu bekommen, man kann ohne das entsprechende handwerkliche Geschick aber durchaus auch etwas kaputt machen und den Heizkörper unter Umständen sogar beschädigen. Empfehlenswert ist es dann, dem Fachmann ein wenig über die Schultern zu schauen, wenn Sie ihn rufen. So können Sie kleinere Probleme später noch besser selbst beseitigen.

 

 

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